Obwohl die Turniersaison noch jung ist, haben sich schon 34 Reiterinnen und Reiter für den CLUB 8 registriert. Das bedeutet, diese Ritte im Parcours oder im Dressurviereck waren dem Richterteam eine Wertnote in Höhe von 8 oder mehr wert.
Aber – wie schaffe ich es in den Club 8? Was will der Richter eigentlich sehen, um eine „Achternote“ vergeben zu können? Hier zunächst mal die Erklärung der möglichen Wertnotenskala:
10 = ausgezeichnet
9 = sehr gut
8 = gut
7 = ziemlich gut
6 = befriedigend
5 = genügend (Wertnoten unter 5 sind nicht mehr platzierungswürdig)
4 = mangelhaft
3 = ziemlich schlecht
2 = schlecht
1 = sehr schlecht
Und was ist nun ein GUTER Ritt? Abgesehen von der Erfüllung der Kriterien der Skala der Ausbildung als Grundvoraussetzung für „ALLES“ ist eine GUTE Vorstellung sowohl über den Sprüngen als auch im Viereck geprägt von:
- einem harmonischen Miteinander von Pferd und Reiter
- einer Leichtigkeit bei der Erfüllung der gestellten Aufgaben, Hilfen sind kaum zu erkennen
- einem Gefühl, dass Pferd und Reiter eine Einheit sind
- dem schnellen Überwinden von kurzen Missverständnissen, beide sind schnell wieder ein Team (ein Pferd ist ja schließlich keine Maschine!)
- einem sicheren Vertrauensverhältnis aber auch Respekt voreinander
- einem Gefühl, einen „SCHÖNEN“ Ritt gesehen zu haben
All dies sind Kriterien, die neben der formellen Erfüllung der gestellten Aufgaben (Lektionen, Hindernisse/Zeit usw.) in der jeweiligen Klasse das I-Tüpfelchen sind und uns als Richter gern dazu bewegen, eine Note 8 zu vergeben. In abgewandelter Form gilt das natürlich auch entsprechend für die Fahrer und Voltigierer.
Die Deutsche Richtervereinigung beschreibt die Aussagekraft der Wertnote 8 wie folgt:
„Die 8 (gut) steht für die insgesamt schwungvolle und korrekte Vorstellung eines durchlässigen Pferdes. Der Reiter sitzt korrekt und wirkt sicher ein. Ein kleines, einmalig – kurzfristiges Versehen bei Pferd oder Reiter kann vernachlässigt werden.“
Der Weg dorthin ist kein leichter. Er kostet Zeit, Disziplin, Hartnäckigkeit und auch ein wenig Talent. Und wie in einer guten Ehe oder Partnerschaft muss die Chemie zwischen dem vierbeinigen Sportpartner und dem Reiter einfach stimmen. Ist der Reiter eher ängstlich, darf das Pferd etwas mehr „die Ruhe weg“ haben. Und umgekehrt benötigt ein Pferd, welches eher ein „Angsthase“ ist, einen selbstbewussten und „coolen“ Reiter.
Tatjana Zahn
Richterin